SicherheitInternationalWirtschaft

Rheinmetall: Ein starker Partner an der Seite der Ukraine

21. September 2023

Mit umfangreichen Lieferungen und Unterstützungsleistungen für die Ukraine ist Rheinmetall einer der wichtigsten Unterstützer des Landes bei seinem Abwehrkampf gegen die russische Aggression geworden. Der Düsseldorfer Technologiekonzern kann dabei nicht nur seine umfangreichen Kapazitäten bei essentiell wichtigen Produkten – wie z.B. Munition – in die Waagschale werfen, sondern auch sein breites technologisches Portfolio zu Gunsten des Freiheitskampfs der Ukraine einbringen.

Doch neben der kurzfristigen Bereitstellung von Wehrmaterial benötigt die Ukraine auch auf lange Sicht Hilfe, wenn es darum geht, ihre eigenen militärischen Kapazitäten dauerhaft zu stärken und gleichzeitig an westlichen Standards auszurichten. Rheinmetall hat daher im Mai 2023 im Rüstungsbereich eine strategische Kooperation mit dem ukrainischen Staatskonzern Ukroboronprom aufgelegt. Im ersten Schritt sind Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten an Einsatzfahrzeugen geplant, später auch die Fertigung von gepanzerten Fahrzeugen in der Ukraine, zum Beispiel von Fuchs-Transportpanzern sowie von Lynx-Schützenpanzern oder Panther-Kampfpanzern. Ziel ist es, der Ukraine ein leistungsfähiger Partner dabei zu sein, die einst starke wehrtechnische Industrie in der Ukraine wiederaufzubauen und die Autonomie ukrainischer Kapazitäten sicherzustellen.

Unterstützungsleistungen Rheinmetalls an die Ukraine

Munition

Mittlerweile ist Rheinmetall die einzige Lieferquelle für die Versorgung der ukrainischen Streitkräfte mit größeren Stückzahlen von neuer Mittel- und Großkalibermunition der Typen 20 mm (Schützenpanzer Marder), 40 mm-Munition, 105 mm (Kampfpanzer Leopard 1) und 120 mm (Kampfpanzer Leopard 2). Anfang September 2023 wurde das erste Los 35 mm-Munition für Gepard Flugabwehrkanonenpanzer ausgeliefert. Mehrere zehntausend Schuss der insgesamt 300.000 Schuss für die Ukraine werden bis Jahresende gefertigt und bereitgestellt. Rheinmetall ist essentieller, strategischer Partner der Ukraine bei der Belieferung mit 155 mm Artilleriemunition – mehrere zehntausend Schuss wurden bereits geliefert, weitere Lose folgen.

Rheinmetall 120mm HE D11 Panzermunition
Rheinmetall 35mm Gepard-Munition

Gefechtsfahrzeuge

Marder

Auch bei Gefechtsfahrzeugen leistet Rheinmetall substanzielle Unterstützung, entweder auf dem Wege des Ringtauschs mit Partnernationen, wie Griechenland, der Slowakei oder Tschechien oder durch Direktlieferungen. So hat Rheinmetall bereits im März 2023 die ersten von der Bundesregierung beauftragten 20 Schützenpanzer Marder für die Ukraine auf den Weg gebracht. 20 weitere Marder, die im Juni 2023 beauftragt wurden, wurden ebenfalls jüngst ausgeliefert. Im September 2023 hat die Bundesregierung dem Düsseldorfer Technologiekonzern einen weiteren Großauftrag erteilt: Mit den zuletzt beauftragten 40 zusätzlichen Schützenpanzern erhöht sich die Gesamtbestellung auf 80 Marder-Fahrzeuge. Die Lieferung der überholten SPz Marder 1A3, die Rheinmetall aus Beständen der Bundeswehr übernommen hat, erfolgt kurzfristig. Die Arbeiten an den Fahrzeugen laufen bereits auf Hochtouren an mehreren Rheinmetall-Standorten. Weitere Fahrzeuge stehen für Folgeabrufe zur Verfügung.

Rheinmetall Marder IFV

Leopard 1 und 2

Das Lieferpotential bei Kampfpanzer Leopard 1 ist ebenfalls groß: Rheinmetall kann hier eine höhere zweistellige Zahl Kampfpanzer bereitstellen. Auch beim Leopard 2 geht es weiter. Zusätzlich zu den Ringtauschen mit der Slowakei und Tschechien liefert Rheinmetall – über die Regierungen der Niederlande und Dänemarks finanziert – eine niedrige zweistellige Anzahl zur Unterstützung an die Ukraine. Zusätzlich wurde die Instandsetzung dieser Gefechtsfahrzeuge beauftragt. Dieser Auftrag reiht sich in umfassende Unterstützungsleistungen Rheinmetalls für den Abwehrkampf der Ukraine ein.

Leopard 2A4

Flugabwehr

Die Erfolge des 35 mm-Flakpanzers Gepard in der Ukraine unterstreichen, mit welcher Effizienz die kanonenbasierte Flugabwehr Luftziele – besonders Marschflugkörper und Drohnen – abwehren kann. In dieser Tradition steht auch das hochmoderne Skynex von Rheinmetall, ebenfalls eine kanonenbasierte Flugabwehr-Lösung. Entwickelt wurde es für den Nächstbereichsschutz, wo Lenkwaffen nicht effektiv wirken können. Der Einsatz von programmierbarer 35 mm-Air-Burst-Muntion des Typs Ahead, wie sie von Rheinmetall zu diesem Zweck entwickelt wurde, ist dabei wesentlich günstiger als vergleichbare lenkwaffenbasierte Systeme. Außerdem ist es nicht möglich, die 35 mm-Munition nach Abschuss durch elektronische Gegenmaßnahmen zu beeinflussen oder gar abzulenken.

Als Trägerfahrzeug für die Skynex-Systeme dienen die neuen 8×8 Wechsellader-LKW von Rheinmetall, die auch zu hunderten in der Bundeswehr eingeführt sind. Nach Ausbildung der ukrainischen Soldaten folgt die Auslieferung der beiden Skynex-Systeme kurzfristig.

Rheinmetall’s Oerlikon Skynex Air Defence System

HX-Fahrzeuge

Die HX-Fahrzeuge von Rheinmetall MAN Military Vehicles gehören zu den am weitesten verbreiteten militärischen Nutzfahrzeugen und überzeugen durch Robustheit, Beweglichkeit, Ergonomie und Modularität – ein Alleinstellungsmerkmal in der Branche.

Zurzeit sind mehr als 100 Rheinmetall Trucks in der Ukraine im Einsatz, von denen vor kurzem erst 26 fabrikneue LKW geliefert wurden.

Service und logistische Unterstützung

Wo militärisches Gerät in Nutzung ist, sind Lösungen für Service und Instandsetzung unverzichtbar. Um die Einsatzbereitschaft westlicher Kampfsysteme zu erhalten und ihre logistische Betreuung sicherzustellen, baut Rheinmetall im rumänischen NATO-Partnerland am Standort in Satu Mare ein militärisches Wartungs- und Logistikzentrum auf. Auch Gefechtsfahrzeuge der NATO-Streitkräfte sowie deren logistische Fahrzeuge können in diesem Service Hub künftig betreut werden. Darüber hinaus stehen in Zusammenarbeit mit Partnern weitere Instandsetzungs-Hubs in der Ukraine oder auch in Litauen zur Verfügung.

Feldhospital und Rettungsstationen

Das Rheinmetall-Tochterunternehmen Rheinmetall Mobile Systeme GmbH hat mit Unterstützung der Bundesregierung im August 2023 ein schlüsselfertiges Feldhospital an das ukrainische Militär geliefert. Es umfasst 32 Patientenbetten, darunter acht Intensivbetten sowie hochwertige medizinische und intensivmedizinische Ausrüstung. Den Auftrag dazu erhielt Rheinmetall erst Ende 2022. Das kombinierte zelt- und containerbasierte System ist eine komplett autarke sanitätsdienstliche Versorgungseinheit auf Niveau eines Kreiskrankenhauses und entspricht dem Role-2-Standard der NATO.

Im August 2023 absolvierten zehn ukrainische Soldatinnen und Soldaten eine 14-tägige Schulung im Auf- und Abbau sowie im Betrieb des mobilen Lazaretts. Unmittelbar im Anschluss kehrten sie in ihr Einsatzgebiet zurück.

In zwei weiteren Lieferungen Ende 2023 und Anfang 2024 wird die Rheinmetall Mobile Systeme GmbH zwei zusätzliche hochmobile Rettungsstationen an die Ukraine übergeben.

Aufklärungssysteme

Ebenfalls ergänzt werden die umfangreichen Unterstützungsleistungen durch mobile Aufklärungssysteme des Typs SurveilSPIRE mit tag- und nachtsichtfähigen Kameraausstattungen und autopilotierten Minidrohnen. Fünf SurveilSPIRE Luftüberwachungssysteme wurden 2022 geliefert, weitere fünf Systeme sind für 2023 beauftragt. Rheinmetall kooperiert dabei mit einem estnischen Partnerunternehmen.

Erweitert werden diese Fähigkeiten durch die kürzlich beauftragte Lieferung von Aufklärungsdrohnen des Typs LUNA NG an die ukrainischen Streitkräfte. In wenigen Wochen bereits werden die ukrainischen Streitkräfte diese Systeme nutzen.

Mit all diesen Lieferungen unterstreicht der Düsseldorfer Technologiekonzern einmal mehr seine Rolle als bedeutender Lieferant für die militärische Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte und damit letztlich auch für die Sicherheit und die Freiheit in Europa.

Artikel teilen