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Rheinmetall: Ein starker Partner an der Seite der Ukraine

6. Februar 2024

Mit umfangreichen Lieferungen und Unterstützungsleistungen für die Ukraine ist Rheinmetall inzwischen der wichtigste rüstungsindustrielle Partner des Landes bei seinem Abwehrkampf gegen die russische Aggression geworden. Der Düsseldorfer Technologiekonzern kann dabei nicht nur seine umfangreichen Kapazitäten bei essentiell wichtigen Produkten – wie etwa Munition – in die Waagschale werfen, sondern auch sein breites technologisches Portfolio zu Gunsten des Freiheitskampfs der Ukraine einbringen.

Doch neben der kurzfristigen Bereitstellung von Wehrmaterial benötigt die Ukraine auch auf lange Sicht Hilfe, wenn es darum geht, ihre eigenen militärischen Kapazitäten dauerhaft zu stärken und gleichzeitig an westlichen Standards auszurichten. Rheinmetall hat daher im Oktober 2023 ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem ukrainischen Staatskonzern Ukrainian Defense Industry JSC (vormals Ukroboronprom) in Kiew gegründet – die Rheinmetall Ukrainian Defense Industry LLC. Aktuell finden bereits Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten an Einsatzfahrzeugen statt, in einem zweiten Schritt sollen auch gepanzerte Fahrzeuge in der Ukraine gefertigt werden, zum Beispiel Fuchs-Transportpanzer sowie Lynx-Schützenpanzer oder Panther-Kampfpanzer. Ziel ist es, der Ukraine ein leistungsfähiger Partner dabei zu sein, die einst starke wehrtechnische Industrie in der Ukraine wiederaufzubauen und die Autonomie ukrainischer Kapazitäten sicherzustellen.

Unterstützungsleistungen Rheinmetalls an die Ukraine

Munition

Mittlerweile ist Rheinmetall die einzige Lieferquelle für die Versorgung der ukrainischen Streitkräfte mit größeren Stückzahlen von neuer Mittel- und Großkalibermunition der Typen 20mm (Schützenpanzer Marder) sowie 105mm (Kampfpanzer Leopard 1) und 120mm (Kampfpanzer Leopard 2).

Bis Ende 2023 wurden zudem 40.000 der insgesamt 300.000 Schuss der 35mm-Munition für den Flugabwehrkanonenpanzer Gepard gefertigt und ausgeliefert.

Rheinmetall ist essentieller, strategischer Partner der Ukraine bei der Belieferung mit 155 mm Artilleriemunition – mehrere zehntausend Schuss wurden bereits geliefert, weitere zehntausende Schuss folgen in 2024. Im Dezember 2023 erteilte die deutsche Bundesregierung Rheinmetall zudem den Auftrag, auch in 2025 mehrere zehntausend Schuss zu liefern.

Neben Deutschland hat ein weiterer NATO-Mitgliedstaat Rheinmetall mit der Lieferung von 155-Munition in großer Stückzahl für die Ukraine beauftragt. Die Geschosse werden bei dem spanischen Hersteller Rheinmetall Expal Munitions gefertigt und sollen 2025 bereitgestellt werden.

Rheinmetall 120mm HE D11 Panzermunition
Rheinmetall 35mm Gepard-Munition

Gefechtsfahrzeuge

Marder

Auch bei Gefechtsfahrzeugen leistet Rheinmetall substanzielle Unterstützung, entweder auf dem Wege des Ringtauschs mit Partnernationen, wie Griechenland, der Slowakei oder Tschechien oder durch Direktlieferungen. Bis Ende 2023 hat Rheinmetall mehr als 100 Marder-Schützenpanzer an die Ukraine geliefert. Weitere Lieferungen im zweistelligen Bereich folgen in 2024.

Marder 1A3

Leopard 1 und 2

Rheinmetall ist beauftragt, 25 Kampfpanzer des Typs Leopard 1A5 an die Ukraine zu liefern, hinzu kommen fünf Berge- und zwei Fahrschulpanzer (Leopard 1). Die Auslieferung soll in 2024 erfolgen, die entsprechenden Arbeiten finden in Unterlüß und Kassel statt.

Im Auftrag der niederländischen und dänischen Regierung stellt Rheinmetall 14 Kampfpanzer des Typs Leopard 2A4 bereit. Hiervon sind bereits zwei Kampfpanzer zur Ausbildung der ukrainischen Streitkräfte geliefert. Die übrigen Fahrzeuge werden noch in diesem Jahr übergeben.

Im Rahmen bereits abgeschlossener Ringtausche mit der Slowakei und Tschechien wurde auch die Instandsetzung der Gefechtsfahrzeuge beauftragt. Insgesamt unterstützt Rheinmetall den Abwehrkampf der Ukraine mit umfassenden Leistungen im Kampfpanzerbereich.

Leopard 2A4

Flugabwehr

Die Erfolge des 35 mm-Flakpanzers Gepard in der Ukraine unterstreichen, mit welcher Effizienz die kanonenbasierte Flugabwehr Luftziele – besonders Marschflugkörper und Drohnen – abwehren kann. In dieser Tradition steht auch das hochmoderne Skynex von Rheinmetall, ebenfalls eine kanonenbasierte Flugabwehr-Lösung. Entwickelt wurde es für den Nächstbereichsschutz, wo Lenkwaffen nicht effektiv wirken können. Der Einsatz von programmierbarer 35 mm-Air-Burst-Muntion des Typs Ahead, wie sie von Rheinmetall zu diesem Zweck entwickelt wurde, ist dabei wesentlich günstiger als vergleichbare lenkwaffenbasierte Systeme. Außerdem ist es nicht möglich, die 35 mm-Munition nach Abschuss durch elektronische Gegenmaßnahmen zu beeinflussen oder gar abzulenken.

Als Trägerfahrzeug für die Skynex-Systeme dienen die neuen 8×8 Wechsellader-LKW von Rheinmetall, die auch zu hunderten in der Bundeswehr eingeführt sind. Im vergangenen Jahr wurde das erste Skynex-System an die ukrainischen Streitkräfte übergeben. Eine Fortsetzung der Auslieferung von Skynex-Systemen erfolgt im Laufe des Jahres 2024.

Rheinmetall’s Oerlikon Skynex Air Defence System

HX-Fahrzeuge

Die HX-Fahrzeuge von Rheinmetall MAN Military Vehicles gehören zu den am weitesten verbreiteten militärischen Nutzfahrzeugen und überzeugen durch Robustheit, Beweglichkeit, Ergonomie und Modularität – ein Alleinstellungsmerkmal in der Branche.

Zurzeit sind mehr als 100 Rheinmetall Trucks in der Ukraine im Einsatz, von denen vor kurzem erst 26 fabrikneue LKW geliefert wurden.

Service und logistische Unterstützung

Wo militärisches Gerät genutzt wird, sind Lösungen für Service und Instandsetzung unverzichtbar. In Litauen betreibt Rheinmetall mit KNDS ein gemeinsames Wartungs- und Instandsetzungszentrum, um die Einsatzbereitschaft westlicher Kampfsysteme zu erhalten und ihre logistische Betreuung sicherzustellen. Auch Fahrzeuge der ukrainischen Streitkräfte werden dort instandgesetzt. Im NATO-Partnerland Rumänien hat Rheinmetall am Standort in Satu Mare ein militärisches Wartungs- und Logistikzentrum aufgebaut. Zusätzlich wurden Wartungs- und Instandsetzungskapazitäten in der Ukraine geschaffen. Das entsprechende Personal wurde in Deutschland ausgebildet.

Feldhospital und Rettungsstationen

Das Rheinmetall-Tochterunternehmen Rheinmetall Mobile Systeme GmbH hat mit Unterstützung der Bundesregierung im August 2023 ein schlüsselfertiges Feldhospital an das ukrainische Militär geliefert. Es umfasst 32 Patientenbetten, darunter acht Intensivbetten sowie hochwertige medizinische und intensivmedizinische Ausrüstung. Den Auftrag dazu erhielt Rheinmetall erst Ende 2022. Das kombinierte zelt- und containerbasierte System ist eine komplett autarke sanitätsdienstliche Versorgungseinheit auf Niveau eines Kreiskrankenhauses und entspricht dem Role-2-Standard der NATO.

Im August 2023 absolvierten zehn ukrainische Soldatinnen und Soldaten eine 14-tägige Schulung im Auf- und Abbau sowie im Betrieb des mobilen Lazaretts. Unmittelbar im Anschluss kehrten sie in ihr Einsatzgebiet zurück.

Darüber hinaus hat Rheinmetall im Dezember 2023 eine Rettungsstation (NATO-Role-1-Standard) an die Ukraine übergeben. Eine zweite Rettungsstation folgt im ersten Quartal 2024.

Aufklärungssysteme zur Drohnenabwehr

Für die Verteidigung der Ukraine spielt die Drohnenabwehr eine entscheidende Rolle. Die umfangreichen Unterstützungsleistungen für das Land werden deshalb durch mobile Aufklärungssysteme des Typs SurveilSPIRE ergänzt. Sie können feindliche Drohnen aufklären und bekämpfen. Die Systeme umfassen mobile Überwachungstürme mit tag- und nachtsichtfähigen Kameraausstattungen, autopilotierten Minidrohnen sowie ein Führungssystem. Zehn SurveilSPIRE wurden bereits geliefert. Die Lieferung weiterer Aufklärungssysteme ist durch die deutsche Bundesregierung beauftragt. Rheinmetall kooperiert dabei mit einem estnischen Partnerunternehmen.

Mit all diesen Lieferungen unterstreicht der Düsseldorfer Technologiekonzern einmal mehr seine Rolle als bedeutender Lieferant für die militärische Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte und damit letztlich auch für die Sicherheit und die Freiheit in Europa.

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