
Goldwert
3. September 2025
Am 15. Juni 2025 hat die Bundesrepublik Deutschland erstmals die Verdienste ihrer aktiven und ehemaligen Soldatinnen und Soldaten mit einem Nationalen Veteranentag gewürdigt. Auch Rheinmetall engagiert sich aktiv – und setzt damit wichtige Zeichen der Wertschätzung.
Wissenswertes
Nach der 2018 eingeführten offiziellen Definition der Bundesregierung ist „Veteranin oder Veteran der Bundeswehr […], wer als Soldatin Soldat im aktiven Dienst steht oder aus diesem Dienst ehrenhaft ausgeschieden ist, also den Dienstgrad nicht verloren hat“. betrifft aktive und ehemalige Soldaten sowie Reservisten – nach Schätzungen zwischen zehn und elf Millionen Personen. Dieses integrative Begriffsverständnis stößt nicht nur auf Zustimmung, vor allem bei „Einsatzveteranen“. Gleichwohl etabliert es sich zunehmend in der Gesellschaft.
Wer die Definition des Bundeswehrveterans erfüllt, kann über das Streitkräfteamt das Veteranenabzeichen beantragen. Die Medaille mit dem Bundesadler vor einem Eisernen Kreuz zählt nicht zu den Orden und Ehrenzeichen und wird daher nur an der Zivilkleidung getragen.
Zentrale Ansprechstelle für alle Veteraninnen und Veteranen der Bundeswehr ist das im Januar 2024 eingeweihte Veteranenbüro in Berlin. Rheinmetall bietet ausscheidenden Soldatinnen und Soldaten aller Teilstreitkräfte, Organisationsbereiche und Dienstgradgruppen interessante berufliche Perspektiven.
Initiativbewerbungen sind möglich unter:
www.rheinmetall.com/karriere-soldaten
Veteranus bedeutet zwar „altgedient“ oder „erprobt“, doch gerade diese Begriffe werden der Anerkennung für Bundeswehrangehörige in Deutschland kaum gerecht. „Eine Veteranenkultur, wie wir sie aus vielen anderen Nationen kennen, war hierzulande über viele Jahre ein vernachlässigtes Thema. Sie konnte erst in den vergangenen Jahren als Graswurzelbewegung heranwachsen“, sagt Oberstleutnant im Generalstabsdienst Marcel Bohnert. Der einsatzerprobte Panzergrenadier und stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbands gehört zu den prominentesten Vertretern der deutschen Veteranenbewegung.
Dass ehemalige Soldatinnen und Soldaten, die in Auslandseinsätzen für den Staat ihr Leben und ihre Gesundheit riskierten, bislang in der Öffentlichkeit so wenig Wertschätzung erhielten, resultiert unter anderem aus der verhältnismäßig kurzen Militärgeschichte der Bundesrepublik Deutschland. Verbündete Streitkräfte blicken auf jahrhundertealte Traditionen zurück: Die 318 Jahre alte British Army, die 250 Jahre alte US Army oder die 233 Jahre alte Armée française halten Schlachten wie Lexington und Concord (1775), Waterloo (1815), die Somme (1916) oder Arnheim (1944) in Ehren. Demgegenüber ist die noch nicht ganz 70 Jahre alte Bundeswehr vergleichsweise jung. Erst als „Armee der Einheit“ führte sie gefechtsbereite Großverbände ins (Amsel-)Feld – vor etwa 26 Jahren ab dem 10. Juni 1999 zur Stabilisierung des Kosovokonfliktes. Ihre bisher intensivste Kampfhandlung erlebte die Bundeswehr mit dem Karfreitagsgefecht am 2. April 2010 im afghanischen Isa Khel. Eine Infanteriekompanie lieferte sich ein stundenlanges Feuergefecht mit den Taliban, einem asymmetrisch operierenden Gegner. Drei Kameraden fielen, sieben wurden verwundet.
Eine Wurzel der Veteranenbewegung
Gleichwohl liegt im Karfreitagsgefecht eine der Wurzeln der modernen deutschen Veteranenbewegung. Diese entstand vor allem als Reaktion auf den offiziellen Umgang – oder vielmehr Nicht-Umgang – mit dem Gedenken an die in den Einsätzen gefallenen sowie an Körper und Seele versehrten Soldatinnen und Soldaten.
„Während sich die Politik sehr schwer mit einem offiziellen Gedenken tat und sowohl die Bundeswehr als auch deren Auslandseinsätze in der Gesellschaft auf wenig Interesse stießen, entstanden immer mehr Veteraneninitiativen“, erinnert sich Bohnert. „Einsatzrückkehrer und deren Angehörige gründeten Vereine und ergriffen weitere Maßnahmen, um auf ihre unbefriedigende Situation aufmerksam zu machen.“ Dies geschah beispielsweise durch Märsche, Motorradkorsos, Gedenkveranstaltungen, Publikationen und Aktivitäten in den sozialen Medien. Als eine dieser Initiativen entstand die „K3“-Bewegung. Zum zehnten Jahrestag des Karfreitagsgefechts rief der Influencer „NATO-Vet“ in den sozialen Medien zu einem besonderen Gedenkmarsch auf: zehn Kilometer mit zehn Kilogramm Gepäck – als Zeichen der Erinnerung an die drei im Einsatz gefallenen Kameraden („K3“). Der „10K3-Marsch“ entwickelte sich schnell zu einer Bewegung: Jedes Jahr steigen Teilnehmerzahl, Strecke und Gewicht – pro Jahr einen Kilometer mehr, ein Kilo zusätzlich im Rucksack. Am diesjährigen 15K3-Marsch beteiligten sich mehrere zehntausend Menschen, darunter auch viele Rheinmetallerinnen und Rheinmetaller. Allein am Unternehmensstandort Unterlüß ging eine 120-köpfige Marschgruppe auf die Strecke.
Den Durchbruch für die Veteranenbewegung brachte ab 2022 die „Zeitenwende“. Mit den hybriden Bedrohungslagen und der notwendigen Stärkung der eigenen Verteidigung rückten auch wieder vermehrt die Bundeswehr und ihre aktiven und ehemaligen Soldatinnen und Soldaten ins gesamtgesellschaftliche Bewusstsein.
Taking responsibility for Veterans
Ihre umfassende Erfahrung ist insbesondere in der sicherheits- und verteidigungsrelevanten Industrie gefragt. Rheinmetall beschäftigt seit jeher Veteranen: vom ehemaligen Wehrpflichtigen des „Kalten Krieges“ über ausgeschiedene Zeit- und Berufssoldaten bis hin zu Afghanistan-Rückkehrern. So wundert es nicht, dass sich die wachsende Veteranenkultur in Deutschland längst auch im Personalbereich des Unternehmens widerspiegelt. Ab 2019 sprach Pascal Voß ausgeschiedene Soldaten gezielt mit diesem Aspekt an – damals noch in Nebenfunktion. Heute leitet er als Teamlead Talent Acquisition Military Recruiting ein fünfköpfiges Team, das sich gezielt um die Belange der Veteraninnen und Veteranen bei Rheinmetall kümmert.
„Wir bieten ehemaligen Soldaten die Möglichkeit, sich auch im Zivilberuf weiter für die Sicherheit der aktiven Kameraden einzusetzen“, berichtet Voß. „Wir koordinieren Berufsorientierungs- und Betriebspraktika für Soldaten, führen Bewerbungstrainings durch, veranstalten Soldatentage an beziehungsweise mit Rheinmetall-Standorten oder besuchen soldatenspezifische Karrieremessen.“ Mit Erfolg, wie seine Kollegin Denise Jäckel ergänzt: „Über das Recruiting in Deutschland konnten wir allein im Jahr 2024 über 550 neue Mitarbeitende mit militärischem Hintergrund einstellen.“ Doch ihr Engagement geht auch in die umgekehrte Richtung: „Im letzten Jahr haben wir erstmals für ungediente Rheinmetall-Mitarbeitende die Möglichkeit geschaffen, das Heer hautnah zu erleben“, so Voß. „Damit sollen auch diese Kolleginnen und Kollegen die Bundeswehr als Kunde kennenlernen und erleben, welche Anforderungen sich an unsere Produkte und Systeme im militärischen Alltag stellen.“
Was für Deutschland gilt, ist auch an den internationalen Standorten von Rheinmetall gelebte Praxis. In den Heimatmärkten Australien und Großbritannien etwa bestehen Kooperationsprogramme mit den heimischen Streitkräften, um Veteranen gezielt zu fördern. In den USA bringen viele altgediente und einsatzerfahrene Angehörige der Army, Navy, Air Force und Marines ihre militärische Expertise in die Projekte ein. Spanien hat erste Maßnahmen auf den Weg gebracht, Ungarn plant, Soldaten und Veteranen stärker in den Fokus zu rücken.
Wir sagen Danke!
In den letzten Jahrzehnten haben die Veteraninnen und Veteranen der Bundeswehr so viel für die Gesellschaft geleistet. Rheinmetall setzte mit seiner Veranstaltung im Dortmunder Signal Iduna Park ein wichtiges Zeichen der Wertschätzung.
Gemeinsam stark
Nicht zuletzt zeigte Rheinmetall seine Verbundenheit mit aktiven und ehemaligen Soldatinnen und Soldaten durch verschiedene Aktionen rund um den ersten deutschen Nationalen Veteranentag. Mit dem Gedenktag, den der Deutsche Bundestag 2024 ins Leben rief und der ab 2025 jährlich begangen wird, verbinden sich große Hoffnungen. Oberstleutnant i. G. Bohnert: „Wenn es gelingt, diesen Tag sukzessive mit Leben zu füllen, kann er Ausgangspunkt für einen echten Paradigmenwechsel im gesellschaftlichen Umgang mit aktiven und ehemaligen Bundeswehrangehörigen werden.“ Rheinmetall leistete hierzu einen sichtbaren Beitrag: Zehn Standorte platzierten prominent Statement-Banner – in Iffeldorf, Penzberg, Bremen, Kassel, Stockach, Unterlüß, Trittau, Weeze, Kiel und Fronau. An der Konzernzentrale in Düsseldorf wehte die offizielle Flagge des Veranstalters. Gleichzeitig rückte dort ein Einspieler auf einer großen LED-Wand den Veteranentag aufmerksamkeitsstark ins öffentliche Blickfeld.
Zusätzlich hat Rheinmetall zu einer eigenen Veteranenveranstaltung eingeladen. Rund 75 Teilnehmende aus verschiedenen Unternehmensstandorten sowie Gäste vom Bund Deutscher EinsatzVeteranen e. V. feierten den Gedenktag wenig später bei Rheinmetalls Sponsoring-Partner BVB Borussia Dortmund im Signal Iduna Park. Neben dem kameradschaftlichen Austausch standen eine Stadionführung und sportliche Aktivitäten in der Fußball-Academy auf dem Programm. Initiativen wie diese verdeutlichen: Die Veteranenkultur in Deutschland gewinnt an Kraft – und Rheinmetall ist Teil dieser wichtigen Entwicklung.
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