
„Wir werden zum KI-Haus“
18. August 2025
27. August 2025
Was Kommunikation treibt? Hier die Antworten. Aktuell steht Rheinmetall wie kaum ein anderes Unternehmen im Fokus der Öffentlichkeit. Ein Querschnitt aus den Medienanfragen, die den DAX-Konzern täglich zu Dutzenden aus aller Welt erreichen.
Inwiefern ist der Kampfpanzer Panther ein Konkurrenzprodukt zum deutsch-französischen MGCS-Programm?
Der Kampfpanzer Panther KF51 ist als komplementäres Kampfpanzerkonzept zu sehen. Das europäische Projekt zielt auf das Jahr 2040. Rheinmetalls unternehmerische Überlegung war deshalb, dass ein neuer Panzer als Brückenlösung für die lange Zwischenzeit benötigt wird. Zusammen mit der ungarischen Regierung entwickelt der Konzern den Panther zur Serienreife. Für den neuen italienischen Kampfpanzer soll er die Basis bilden. Im Allgemeinen erlebt der Kampfpanzer eine Renaissance, weil die Länder Europas wieder stärker auf die Landes- und Bündnisverteidigung setzen müssen, ihre Panzer aber veraltet sind. Als Kampfpanzer der nächsten Generation verfügt der Panther mit seiner 130mm-Kanone über eine erheblich gesteigerte Kampfkraft, ist voll digitalisiert, hat ein Drohnenabwehrsystem und verfügt auch selbst über Drohnen.
Was würde ein plötzliches Kriegsende in der Ukraine für Rheinmetall bedeuten?
Auch für den Fall eines wünschenswerten Friedens in der Ukraine geht beispielsweise Generalinspekteur Carsten Breuer als ranghöchster Bundeswehrsoldat davon aus, dass Russland seine Truppenstärke weiter massiv steigern wird. Demzufolge wollen sich die russischen Streitkräfte bis 2029 „so rekonstituiert haben, dass ein Angriff gegen das Nato-Territorium möglich wäre“. Die NATO-Mitgliedstaaten haben auf ihrem Gipfeltreffen im Juni 2025 beschlossen, künftig fünf Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts in Sicherheit und Verteidigung zu investieren. Bis spätestens 2035 soll diese Fünf-Prozent-Marke erreicht werden. Bisher lag das Ziel bei zwei Prozent. Bundeskanzler Friedrich Merz hat in seiner ersten Regierungserklärung im Deutschen Bundestag angekündigt, die Bundesregierung wolle „zukünftig alle finanziellen Mittel zur Verfügung stellen, die die Bundeswehr braucht, um konventionell zur stärksten Armee Europas zu werden“. Insofern rechnet Rheinmetall mit einer Dekade der Aufrüstung in Europa – auch wenn der Krieg in der Ukraine auf diplomatischem Wege beendet wird.
Wie wirkt sich die Zollpolitik Donald Trumps auf Rheinmetall aus?
Rheinmetall hat seine industrielle Basis in den Vereinigten Staaten in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestärkt, zuletzt durch die Übernahme des traditionsreichen Herstellers LOC Performance. Damit gehört Rheinmetall zur rüstungsindustriellen Basis der USA. American Rheinmetall fertigt an mittlerweile elf Standorten Produkte der Verteidigungsindustrie im Land, und dies als „vollamerikanischer“ Anbieter. Insofern sind die Produkte, die Rheinmetall in den USA anbietet, nicht von etwaigen US-Einfuhrzöllen betroffen. Zudem ist das Unternehmen in zwei US-Großprogrammen aussichtsreich positioniert: beim XM30-Kampffahrzeug und beim Common Tactical Truck (CTT).
Wie geht es angesichts der Krise in der Autobranche mit dem zivilen Geschäft bei Rheinmetall weiter?
Das Geschäft in der Division Power Systems war zuletzt leicht rückläufig. Der Branchentrend bietet Automobilzulieferern in Deutschland derzeit kaum mehr eine Wachstumschance. Deshalb ist die Automobilzulieferung aus strategischer Sicht kein Teil des Rheinmetall-Kerngeschäfts mehr. Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern will der Konzern eine sichere Perspektive geben. Rheinmetall wandelt daher zwei Werke des zivilen Geschäfts um und macht sie für die Sicherheits- und Verteidigungsindustrie nutzbar. So ist das Berliner Werk (früher: Pierburg) bereits seit 1. Juli 2025 dem militärischen Bereich Rheinmetalls zugeordnet, um dort metallische Komponenten für Geschosse zu fertigen. Im Neusser Werk Niederrhein, das zum 1. Oktober 2025 in Teilen ein Standort der Division Weapon and Ammunition wird, werden künftig Schutzsysteme (Panzerungen) hergestellt. Der Vorstand der Rheinmetall AG sucht derzeit nach Lösungen für die verbleibenden Aktivitäten der zivilen Division Power Systems. Kaufanfragen potenzieller Interessenten werden ernsthaft geprüft.
Warum dauert es so lange, einen Panzer zu bauen?
Kampffahrzeuge werden in kleinen Stückzahlen gebaut und rollen nicht vom Fließband wie in der zivilen Automobilindustrie. Nach einer Bestellung können zwei Jahre bis zur Lieferung vergehen. Die Fertigung ist komplex, denn unterschiedliche Kunden haben individuelle und spezielle Anforderungen an „ihren“ Panzer. Panzermotoren sind Spezialanfertigungen, die kein Hersteller „im Regal liegen“ hat. Auch Kanonenrohre oder Panzerstahl haben lange Bestellzeiten. Viele Zulieferer sind beteiligt. Es spielen also auch deren Kapazitäten eine Rolle ebenso wie die Verfügbarkeit von Material und andere Faktoren.
Was unternimmt Rheinmetall, um die Ukraine mit Artilleriemunition zu beliefern?
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs hat Rheinmetall die Produktionskapazität bei 155mm-Artilleriemunition verzehnfacht – von jährlich 70.000 auf heute 700.000 Stück. Bald wird sogar eine Kapazität von rund 1,1 Millionen Schuss erreicht. Damit ist Rheinmetall der weltweit größte Hersteller in diesem Bereich. Die russische Bedrohung veranlasst viele NATO- und EU-Staaten, ihre Munitionslager aufzufüllen. Gleichwohl hat Rheinmetall seit Kriegsbeginn prioritär die Ukraine beliefert. Der Rüstungskonzern ist für das Land einer der wichtigsten Technologiepartner für Großkalibermunition. Jüngst hat Rheinmetall von der Bundeswehr einen Rahmenvertrag erhalten, der die Lieferung von Artilleriemunition im Wert von 8,5 Milliarden Euro umfasst – auch an die Ukraine.
Wie ist der Rheinmetall-Ladebordstein gegen Regen und gegen Schnee geschützt?
Wie bei allen Produkten von Rheinmetall hat die Sicherheit auch bei der Marktinnovation des Ladebordsteins oberste Priorität. Die Elektronikkomponenten sind gemäß der IP68-Zertifizierung „gekapselt“, also vor Wasser und Staub geschützt. Die Ladebuchse ist mit Dichtungen und Wasserabläufen versehen – wichtig bei starkem Regen. Sollte sich Wasser stauen, wird der Ladevorgang über einen Wasserstandssensor unterbrochen, noch bevor der FI-Schutzschalter auslöst. Bei geringen Temperaturen um den Gefrierpunkt ist der Ladebordstein beheizt – Schnee und Eis haben keine Chance. Ein eingebautes Heizsystem sorgt für Bedienbarkeit des Chargers auch bei Minusgraden. In mehreren Städten laufen derzeit Pilotprojekte zur Erprobung der Ladebordsteine in der täglichen Praxis.
Welche Berufe sind bei Rheinmetall aktuell am stärksten gefragt und wie entwickeln sich die Bewerberzahlen?
Rheinmetall wächst, die Auftragsbücher sind voll. Um die gestiegene Nachfrage bewältigen zu können, sucht Rheinmetall am dringendsten Facharbeiterinnen und Facharbeiter, insbesondere Industriemechaniker, Maschinen- und Anlagenführer, Mechatroniker, Elektroniker, Zerspanungsmechaniker, Schweißtechniker, Fluggerätmechaniker, Metallbauer, Karosseriebauer und Lackierer. Bei den „White-Collar“-Profilen hat der Konzern besonders hohen Bedarf an Ingenieuren – hier insbesondere in den Fachrichtungen Maschinenbau und Elektrotechnik. Ebenso werden IT-Experten, Softwareentwickler, Projektmanager, Einkäufer, Logistiker und Controller gesucht. Der Technologie- und Rüstungskonzern freut sich über steigendes Interesse. Im Recruiting-Center von Rheinmetall gingen allein im ersten Halbjahr rund 82.000 Bewerbungen ein. Zwischen 2019 (circa 57.000) und 2023 hat sich die Zahl der Bewerbungen bei Rheinmetall in Deutschland nahezu verdoppelt auf zuletzt 108.000. Weltweit waren es 2023 mehr als 180.000 Bewerbungen auf ausgeschriebene Stellen und initiativ.
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