TechnologieInnovation

Erfolgreich mit an Bord

8. Dezember 2022

Transportflugzeuge versorgen Streitkräfte auch an den entferntesten Einsatzorten. Eine wichtige Aufgabe, bei der es wesentlich darauf ankommt, wie gut die Fachkräfte – vom Piloten bis zum Mechaniker – mit dem jeweiligen Flugzeugtyp vertraut sind. Simulationstechnologie von Rheinmetall ist ein Garant für die beste Ausbildung der Profis.

Der Full Flight-Simulator für das Transportflugzeug Embraer KC-390 bildet für die komplexe Pilotenausbildung die „Königsklasse“. Im Inneren kann unter absolut realitätsnahen Bedingungen geübt werden.

Ob Bündnisverteidigung an den äußeren NATO-Flanken, ob Krisenreaktionseinsätze auf fernen Kontinenten: Streitkräfte müssen weltweit versorgt werden können. Hierzu dienen unter anderem der taktische und strategische Lufttransport. Die europäischen NATO-Partner stützen sich hierfür auf verschiedene Transportflugzeuge. Hierzu zählt die A400M, welche derzeit Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Luxemburg, Spanien und die Türkei sowie Malaysia betreiben. Deutschland und Frankreich bauen zudem ein gemeinsames C-130J-Geschwader auf. Portugal, Ungarn und die Niederlande setzen überdies auf die KC-390.

Um die Profis, die diese Maschinen fliegen, mit ihnen arbeiten oder sie warten, ausbilden und in Übung halten zu können, kommt bewährte Simulationstechnologie von Rheinmetall zum Einsatz. „Realitätsnahe Trainingssysteme ermöglichen eine umfassende Ausbildung unabhängig von der Verfügbarkeit des Originalgeräts“, so erläutert Doris Lilkendey, die Produktbereichsleiterin Flugsimulation bei Rheinmetall Electronics, den Zweck moderner Simulatoren. „Selbst komplexe Szenarien und Notfallsituationen können gefahrlos trainiert werden. Somit können die Soldatinnen und Soldaten gut vorbereitet und qualifiziert in ihre Einsätze gehen.“

Das Spektrum der Simulationstechnologie reicht von einfachen Lernprogrammen, die auch mit modernen Mixed Reality-Technologien unterstützt werden, über maßstabsgetreue Nachbauten bis hin zur komplexen Pilotenausbildung in Full-Mission-Flugsimulatoren als „Königsklasse“. „Wir sind der kompetente Trainingspartner für den taktischen und strategischen Lufttransport“, unterstreicht Doris Lilkendey.

Für die praktische Ausbildung am Laderaum: der Frachtraumsimulator für den A400M.

Partner der Flugzeughersteller

Als enger Partner des A400M-Herstellers Airbus trägt Rheinmetall wesentlich zur Ausbildung der Besatzungen des europäischen Transportflugzeugs bei. Gleiches gilt für die von Lockheed Martin produzierte C-130J: Als dessen Unterauftragnehmer ist Rheinmetall gemeinsam mit Thales Frankreich mit der Zertifizierung und dem operativen Betrieb des zukünftigen Trainingszentrums für die deutsch-französische C-130J-Transportflugzeugflotte beauftragt worden. Die Zertifizierung des in Evreux ansässigen Trainingszentrums als Approved Training Organisation (ATO/MTO) umfasst das Aufsetzen der Trainingsorganisation und dann die Durchführung des Trainingsbetriebes ab Ende 2023 mit entsprechend qualifiziertem Ausbildungspersonal.

Der traditionsreiche brasilianische Hersteller Embraer wiederum hat Rheinmetall exklusiv mit der Entwicklung und Lieferung der gesamten Trainingsmittel für das brandneue Transportflugzeug KC-390 beauftragt. Dieses umfasst die gesamte Breite der Besatzungsausbildung, von Cargo Handling Station-Trainern über Cockpit Procedure-Trainern bis hin zum Full-Mission-Flugsimulator, der originalgetreu alle Funktionalitäten des Luftfahrzeugs nachbildet und das komplette Spektrum an Trainingsmöglichkeiten bietet. „Mit unseren Full-Mission-Flugsimulatoren für die KC-390 haben wir unsere Kompetenzen auch auf die Pilotenausbildung für komplexe Transportflieger massiv erweitert“, so Lilkendey.

Mit den Cargo Hold-Trainern können sowohl Laderaumbesatzung als auch Bodenpersonal realitätsnah üben.

Ausbildung in originalgetreuer Umgebung

Für die praktische Ausbildung der technischen Ladungsmeister und des Luftumschlagpersonals von Transportflugzeugen eignen sich Geräte in Originalgröße – so wie die unterschiedlichen Frachtladeraumsimulatoren, die Rheinmetall unter anderem im Rahmen des A400M-Projektes an fast alle oben genannten Nutzernationen bereits ausgeliefert hat. Das Unternehmen ist mit über 40 Jahren Expertise in Simulationstechnologie Weltmarktführer im Bau von Load Master Work Station-Trainern und Cargo Hold-Trainern (CHT) für das Transportflugzeug A400M.

Die Systeme eignen sich sowohl zur Erst- als auch zur Fortgeschrittenen- sowie Wiederholungs- und Einsatzausbildung. Ebenso lassen sich gefahrlos schwierige Manöver wie beispielsweise das „Air-Drop“-Verfahren üben. „Der wesentliche Zweck des CHT-E(nhanced) – die höchste Ausbaustufe – ist es, der Laderaumbesatzung und dem Bodenpersonal eine realistische Ausbildung zu ermöglichen, ohne jedoch wertvolle Flugzeugbetriebsstunden in Anspruch nehmen zu müssen“, so Doris Lilkendey. „Hierzu zählen missionsspezifischer Umbau des Laderaumes, Vorbereitung der Ladung, das Be- und Entladen sowie Standardtätigkeiten während des Fluges und am Boden sowie die Zusammenarbeit mehrerer Crews.“

Jedes Detail des Frachtraums ist original.

Erst Ende September 2022 erhielt die deutsche Luftlande- und Lufttransportschule im ober- bayerischen Altenstadt einen A400M-Frachtladeraumsimulator Cargo Hold Part Task-Trainer (CPTT). Ein zweiter wird zeitnah beim Lufttransportgeschwader 62 in Betrieb genommen. Die CPTTs sind auf die spezifischen Aufträge der jeweiligen Ausbildungseinrichtung zugeschnitten. Darüber hinaus lassen sich Prozeduren und Konfigurationen für neue Ladungstypen evaluieren, testen und qualifizieren.

In der Königsklasse gibt es ebenfalls Erfolge. Die Werksabnahme des ersten KC-390 Full Mission-Simulators wurde im August 2022 erfolgreich bei Rheinmetall in Bremen durchgeführt. „Die Testpiloten aus Brasilien sind begeistert“, so Lilkendey. „Und auch portugiesische und niederländische Piloten haben die KC-390 bei uns im Simulator bereits geflogen und sind richtig beeindruckt – sowohl vom Flugzeug, als auch von unseren Simulatoren.“ Vom Handling des Luftfahrzeugs und Üben von Notverfahren über das Training von komplexen Missionsszenarien bis hin zur Luftbetankung können KC-390-Piloten im Full Mission-Simulator (FMS) realistisch trainieren. Die Entwicklung des FMS erfolgte entsprechend den internationalen Ausbildungsstandards der EASA und FAA und lässt eine Zertifizierung nach höchstem Standard, dem sogenannten Level D zu. Nach dem Erstkunden Brasilien hat auch Portugal bereits einen FMS bestellt.

Immer öfter kommt bei Simulationsanwendungen Virtual Reality (VR)-Techno- logie zum Einsatz. VR lässt die Auszubildenden völlig in die Trainingswelt eintauchen. Bewegungsabläufe, Abstände und Größenverhältnisse lassen sich in der VR- Umgebung sehr gut nachempfinden.

Simulations-Technologie von Rheinmetall
Für Transportflugzeuge:
• Embraer KC-390
• Airbus A400M
• Lockheed Martin C-130J
Für Hubschrauber:
• NHIndustries NH90

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